Ihren Ursprung haben Wichtel in mündlich überlieferten Sagen und Märchen. Seit jeher zeichnen sich die kleinen, meist daumengroßen Wesen dadurch aus, dass sie hilfsbereit und großzügig sind. Vor allem, wenn sie gut behandelt werden. Alle Wichtel haben gemein, dass sie sehr scheu sind. Aus Mythen und Sagen finden die Wichtel Einzug in zahlreiche Erzählungen für Kinder. Sowohl die Gebrüder Grimm greifen die Figuren auf, als auch zahlreiche Kinderbuchautoren im skandinavischen Raum, allen voran Astrid Lindgren mit “Tomte Tummetott”.
So kommt es, dass die Tradition der Wichteltüren einen skandinavischen Ursprung hat. In Dänemark, wo der Wichtel Nisse heißt, zieht er in der Nacht zum 01. Dezember bei den Familien ein. Es erscheint eine kleine Wichteltür an der Wand. Sie kommen, um in der Vorweihnachtszeit bei den Familien zu helfen und spielen manches Mal Streiche. In Schweden und Finnland sind die kleinen Wesen ebenfalls aktiv. Hier kennt man sie unter dem Namen Tomte.
Wichtel erobern die Herzen
Längst haben die Wichtel auch in Deutschland die Herzen von Groß und Klein erobert. Ob es eine Wichteltür, an der Wand oder direkt ein ganzes Haus ist, eines ist klar, vom ersten Moment an entsteht ein Zauber in jedem Heim. Und wer glaubt, die Wichtel seien nur etwas für Kinder, der irrt. So viele Erwachsene haben Spaß an der detaillierten Inszenierung. Vielleicht ist heute die Wichteltür das, was früher einmal die Modelleisenbahn oder das Puppenhaus waren.
Was alle Wichtel gemeinsam haben, sie kommunizieren nur über Briefe. Schließlich wollen sie nicht gesehen werden. Manche bringen ab und zu kleine Geschenke mit, wieder andere spielen gerne Streiche und Zauberkräfte haben sie sowieso. So ist es ein Leichtes für sie, kleine Dinge groß zu zaubern, Dinge zu verändern oder Schnee und Eis nach Hause zu holen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Wichteltür-Adventskalender 2.0
Das macht die Wichteltür so interessant als modernen Adventskalender. Denn die klassischen Kalender mit ihren 24 Türchen bieten wenig Platz für Kreativität, nicht so die Wicheltür. Die Eltern sind für die Inszenierung verantwortlich. So können sie selber entscheiden, was der Wichtel treibt. Dabei können sie komplett auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen und entscheiden, wie aufwendig der Auftritt des Wichtels sein soll. Das hängt sowohl von der Lust und Zeit ab, den Wichtel in Szene zu setzen, aber auch das Alter des Kindes spielt eine Rolle. Ist es noch klein, können andere Elemente aufgegriffen werden als bei größeren. Was ebenfalls ein entscheidendes Argument für die Wichteltür als Ersatz für den Adventskalender ist, dass es nicht jeden Tag um Geschenke, Schokolade und die damit verbundene Erwartungshaltung und Konsum geht. Denn wer kennt es nicht: „Schon wieder nur…“ – von den vielen Süßigkeiten mal abgesehen.
Der Wichtel bietet so viel mehr Möglichkeiten. Da er nicht sichtbar in Erscheinung tritt, räumt er viele seiner Sachen vor die Wichteltür. So können die Menschen entdecken wie es aussieht, wenn der Wichtel Kekse backt, Geschenke einpackt, am Lagerfeuer sitzt oder Freunde einlädt. Er kann in der Nacht rodeln gehen, wovon man am nächsten Tag die Landschaft sieht. Die Ideen sind unendlich und wenn du auf der Suche nach Inspirationen bist, kannst du dich gerne bei den Wichtelstreichen hier auf dem Blog umschauen. Dort gibt es Inspirationen für Aufgaben des Wichtels bei denen die ganze Familie sich einbringen kann, Zaubereien, Wichtel Streichen und warum der Wichtel auch mal abwesend ist. Auch auf Pinterest findest du viele Ideen und die Wichtel-Gemeinschaft auf Instagram ist eine ganz zauberhafte, auch mich findest du dort unter wichtel.momente. Viele zeigen dir dort ihre Welt der Wichtel.
Die Wichteltür außerhalb von Weihnachten
Natürlich hat die Nissedor, worunter sie in Dänemark bekannt ist, ihren Schwerpunkt in der Vorweihnachtszeit. Aber sie kann über Weihnachten hinaus ein toller Bezugspunkt für Kinder sein. So vertrauen sie den Wichteln ganz andere Geheimnisse an, als den Eltern und können in schwierigen Zeiten ein Anker sein. Ob es die Trennung der Eltern ist, eine schwere Zeit im Kindergarten oder der Schule oder einfach ein bisschen Zauber und Magie im Alltag. Eine Wichteltür zu haben, kann einfach nicht schaden.
Hinweis zur Sicherheit: Am Ende möchte ich noch einen wichtigen Hinweis geben: Wenn du eine Wichteltür für Kinder aufbaust, achte bitte darauf, dass alle von dir verwendeten Elemente altersgerecht und damit sicher sind. Auch wenn ihr Haustiere daheim habt, gilt es besondere Vorsicht walten zu lassen, sodass es nicht zu Unfällen kommen kann. Lies dazu unbedingt den Artikel „Standort der Wichteltür“.